Schlafprobleme einordnen
Fast jeder Dritte in der Schweiz leidet gelegentlich unter Schlafproblemen. Doch wann ist es nur eine Phase und wann ein Problem, das Aufmerksamkeit braucht?
Normaler vs. gestörter Schlaf
Gelegentliches Einschlafproblem oder unruhige Nächte sind normal, besonders in stressigen Lebensphasen. Problematisch wird es, wenn Schlafstörungen chronisch werden und den Alltag beeinträchtigen.
Die Schweizerische Gesellschaft für Schlafforschung definiert Insomnie (krankhafte Schlafstörung) als: Schlafprobleme an mindestens drei Nächten pro Woche, über mindestens drei Monate, mit Beeinträchtigung am Tag.
Selbsttest: Wie steht es um Ihren Schlaf?
- Ich brauche regelmässig länger als 30 Minuten zum Einschlafen
- Ich wache nachts mehrfach auf und kann nicht wieder einschlafen
- Ich wache morgens viel zu früh auf
- Mein Schlaf fühlt sich nicht erholsam an
- Ich bin tagsüber müde und unkonzentriert
- Ich mache mir Sorgen über meinen Schlaf
- Meine Leistungsfähigkeit hat nachgelassen
- Das geht schon seit Wochen oder Monaten so
Auswertung
0-2 Punkte: Ihr Schlaf ist wahrscheinlich normal. Achten Sie auf gute Schlafhygiene.
3-4 Punkte: Leichte Schlafprobleme. Die Tipps unten können helfen.
5-6 Punkte: Deutliche Schlafstörung. Professionelle Beratung empfohlen.
7-8 Punkte: Ausgeprägte Schlafstörung. Suchen Sie ärztliche Hilfe.
Was Sie selbst tun können
Regelmässige Zeiten
Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit schlafen und stehen Sie zur gleichen Zeit auf, auch am Wochenende.
Bildschirmfrei vor dem Schlafen
Kein Handy, Tablet oder Laptop in der Stunde vor dem Schlafen. Das blaue Licht hemmt die Melatoninproduktion.
Kühles Schlafzimmer
Die ideale Schlaftemperatur liegt bei 16-18°C. Dunkel und ruhig sollte es sein.
Koffein begrenzen
Kein Kaffee, Tee oder Cola ab dem frühen Nachmittag. Koffein wirkt bis zu 8 Stunden.
Bewegung – aber nicht spät
Regelmässige körperliche Aktivität fördert den Schlaf. Intensiven Sport aber nicht kurz vor dem Schlafen.
Entspannungsrituale
Ein festes Abendritual signalisiert dem Körper: Jetzt ist Schlafenszeit. Lesen, sanfte Musik, Atemübungen.
Wann Sie zum Arzt sollten
- Schlafprobleme dauern länger als 4 Wochen
- Sie können Ihren Alltag nicht mehr bewältigen
- Sie greifen regelmässig zu Schlafmitteln
- Sie haben Atemaussetzer im Schlaf (vom Partner beobachtet)
- Sie leiden unter starkem Schnarchen
- Sie haben restless legs (unruhige Beine)
Wenn der Schlaf nicht kommen will
Hinter chronischen Schlafproblemen stecken oft tiefere Ursachen: Stress, der nicht abklingt. Sorgen, die kreisen. Ein Nervensystem, das nicht mehr zur Ruhe findet. Unverarbeitete Erlebnisse, die nachts hochkommen.
In solchen Fällen helfen die üblichen Schlaftipps nicht. Das Problem liegt nicht in der Schlafhygiene, sondern in der Fähigkeit des Körpers, in den Ruhemodus zu wechseln.
Endlich wieder durchschlafen
Wenn das Gedankenkarussell nicht aufhört und der Schlaf einfach nicht kommen will, kann Hypnose helfen. Sie beruhigt das überaktive Nervensystem und löst innere Blockaden.
Wieder schlafen lernen →