Angst & körperliche Zeichen

Angst ist nicht nur ein Gefühl. Sie äussert sich körperlich, manchmal so stark, dass die emotionale Komponente gar nicht wahrgenommen wird. Viele Menschen erleben körperliche Beschwerden, hinter denen eigentlich Angst steckt.

Gemütlicher Wartebereich mit beruhigender Atmosphäre

Wie Angst den Körper aktiviert

Bei Angst schaltet der Körper in den Überlebensmodus. Das sympathische Nervensystem bereitet auf Kampf oder Flucht vor: Herzfrequenz steigt, Atmung wird schneller, Muskeln spannen sich an, die Verdauung wird gedrosselt.

Diese Reaktion ist evolutionär sinnvoll, bei echten Gefahren. Problematisch wird es, wenn das Alarmsystem auch ohne reale Bedrohung anspringt oder dauerhaft aktiv bleibt. Die körperlichen Symptome können so dominant werden, dass sie selbst zur Angstquelle werden.

Häufige körperliche Angstsymptome

💓

Herzrasen

Schneller oder unregelmässiger Herzschlag, Herzstolpern, Pochen in der Brust

🫁

Atemnot

Engegefühl, flache Atmung, das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen

🌀

Schwindel

Benommenheit, Unsicherheit, das Gefühl gleich umzufallen

💦

Schwitzen

Plötzliche Schweissausbrüche, feuchte Hände, Hitzewallungen

🥶

Zittern

Inneres Beben, zitternde Hände, Muskelzuckungen

🤢

Übelkeit

Magendruck, Übelkeit, Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit

😵

Taubheitsgefühle

Kribbeln in Händen oder Füssen, Taubheit, "wie neben sich stehen"

😰

Muskelverspannung

Dauerspannung, Nacken- und Schulterschmerzen, Kieferpressen

Angst oder körperliche Erkrankung?

Spricht für Angst

Symptome kommen und gehen, treten in bestimmten Situationen auf, bessern sich bei Ablenkung, medizinische Befunde unauffällig

Abklärung wichtig

Erstmalige Symptome, Symptome bei körperlicher Belastung, begleitende Schmerzen, Fieber, Gewichtsverlust

Wichtig: Auch wenn Angst die Ursache ist, sind die Symptome real. Eine Panikattacke fühlt sich an wie ein Herzinfarkt, auch wenn das Herz gesund ist. Die körperliche Abklärung bleibt der erste Schritt, sie schliesst organische Ursachen aus und gibt Sicherheit.

Der Teufelskreis der Angst

Körperliche Angstsymptome können einen Teufelskreis auslösen: Die Symptome machen Angst, die Angst verstärkt die Symptome, die verstärkten Symptome machen noch mehr Angst. Das Nervensystem lernt, ständig wachsam zu sein.

Diesen Kreislauf durchbrechen

Wann professionelle Hilfe?

Wenn die Angst Ihren Alltag einschränkt, wenn Sie Situationen vermeiden, wenn Sie ständig in Sorge sind oder wenn die körperlichen Symptome nicht nachlassen, ist professionelle Unterstützung sinnvoll.

Das Schweizerische Forum für Angststörungen betont: Angststörungen sind gut behandelbar. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser die Prognose.

Wie stark belastet Sie Ihre Angst?

Ein kurzer Selbsttest kann helfen, die eigene Situation besser einzuschätzen. Finden Sie heraus, ob professionelle Unterstützung sinnvoll wäre.

Zum Angst-Selbsttest →
← Zurück zur Übersicht